Pier Paulo Pasolini: Der Traum von einer Sache


Der Traum von einer Sache

Unser Wahlspruch muss also sein: 
Reform des Bewusstsein nicht durch Dogmen, sondern durch Analysierung des mystischen, sich selbst unklaren Bewusstseins, trete es nun religiös oder politisch auf. Es wird sich dann zeigen, dass die Welt längst den Traum von einer Sache besitzt ... 
 
Karl Marx, Brief an Ruge, Kreuznach September 1843 
 

Pier Paulo Pasolini zitiert (wie Rosa Luxemburg) Karl Marx:  

Der Traum von einer Sache sind seine Jugenderinnerungen 1948 im friaulischen Bauerndorf, von dem die Jungs ins kommunistische Jugoslawien zum Arbeiten wollen, aber dort fast vor Hunger umkommen …

Pier Paulo Pasolini war in Italien einer der wichtigsten Weiter-Denker von Antonio Gramsci geworden, der allerdings - bewusst oder unbewusst - im kulturellen Antikommunismus der Unterhaltungsindustrie kaum erwähnt wird.

Leichter war es, seinen Ausschluss aus der Kommunistischen Partei, seine Filme und seine offen gelebte Homosexualität, in den 1970er Jahren noch skandalös, zu kommentieren, als seine analytischen Fähigkeiten.


Chaos gegen den Terror

Die Nachtigall der katholischen Kirche

Freibeuterschriften

 

100 Jahre Paulo Freire am 19.9.21 - 

50 Jahre Kritische Praxis

Kritische Praxis: Kritische Pädagogik wie die Kritische Theorie und die Autonomie des Lernens aus der Pädagogik der Unterdrückten und dem Theater der Unterdrückten

Rosa Luxemburg, Antonio Gramsci und Paulo Freire hatten einen korrespondierenden Ansatz des Lernens und gemeinsamen Forschens, der dem Wandervogel und den Gemeinschaften um Gustav Landauer und Martin Buber, der auch seine Bücher herausgab, entsprach;

dazu kamen von Augusto Boal die Methoden des Theater der Unterdrückten, wie er sie auf den Erfahrungen mit brasilianischem Volkstheater und Fragen von Erwin Piscator und Bert Brecht entwickelt hatte.

http://fairmuenchen.de/rosa-luxemburg-antonio-gramsci-und-paulo-freire/

Judith Malina und ihr früher Theaterpädagoge Erwin Piscator hatten entsprechende Ansätze,

Paulo Freire hat sich mit dem Begriff der Bewusstseinsbildung genau daran gemacht, die giftigen Mythen unserer Erziehung anzusprechen, das Theater der Unterdrückten von Augusto Boal hat im Forumtheaterdie Mechanismen durchsichtig gemacht, die unser Bewusstsein** unklar machen: Geschwurbel, „trete es nun religiös oder politisch auf“.

In den religiösen Semitismen begegnet uns nun eine besonders giftige Mischung, aus der Beschneidungs-Religion mit Abstammungs- und Rassismus-Hintergrund und Jahrhunderten von Exil-Berichten, Landnahmen, Migrations-Geschichten eines „Auserwählten Volkes“, und dazu die Derivate der christlichen und islamischen eifersüchtigen Ein-Mann-Gott-Religionen, die damit konkurrieren.

Sie lösten ziemlich rechthaberisch die vielfältigen Götter-Welten der griechischen, römischen und keltischen Kulturen ab, in dem sie deren Feiertage besetzten und dann weltweit mit räuberischen Missionen die regionalen indogenen Mythen und Natur-Verbundenheiten zerstörten, wie sie im Mittelalter schon den Natur-Gott Pan zum Teufelsbild mit Bocks-Fuß machten.

Schon die germanologischen Nationalisten der Thule-Gesellschaft brachten die latente bayrische Judenfeindlichkeit, die in Behörden, Hochschulen und Militarismus und Presse gepflegt wurde, gegen die sozialistische Revolution in Stellung, bis ein (selbst „halbjüdischer“) katholischer Burschenschafter in Vertretung des Kardinals den Ministerpräsidenten ermordete 

Semitismen haben sich nun zwischen "Gastarbeitern" und Geheimdiensten, zwischen BAMF und Geflüchteten, zwischen Kirchen und Menschenrechten in allen Arten ausgewirkt, und die militanten Gruppen der (rechten) Linken schreien von Querfront, während andere die neue Identitätspolitik und das Gendern wichtiger finden: Was war Der Traum von einer Sache?

 


https://paulo-freire-muenchen.blogspot.com/2021/05/gramscis-asche-die-kritische-padagogik.html

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