Augusto Boal in München: 1981 bis 1999 und die Ausstrahlungen - bis zur Kritischen Theorie und Praxis heute
Bewusstseinsbildung würde heute Kritische Praxis heißen
Der Europäische Arbeitskreis Bewusstseinsbildung mit dem Arbeitskreis Freire der AG SPAK wurde 1992 zur Paulo Freire Gesellschaft, die Zeitschrift für befreiende Pädagogik brachte die Ideen und Praxis der gemeinsamen Lern-Strategien für ein welt-bewusstes Leben, arbeitete zur Lern-Autonomie, im Gegensatz zum Stoff-Plan der Schulen.
Kritische Theorie
hat im internationalen Austausch der Hochschulen die
Bewusstseinsbildung aus der Pädagogik der Unterdrückten als befreiende
Praxis gefeiert, die Arbeit mit der Pädagogik und dem Theater der
Unterdrückten wurde von der UNESCO ausgezeichnet.
Wie ich dazu kam: Die
Gedanken von Paulo Freire kamen im Studium der Gemeindepädagogik noch
auf hektografierten Blättern, bis dann das erste Büchlein der Pädagogik
der Unterdrückten erschien, dann im Austausch entwicklungspolitischer
Praxis und mit der Theologie der Befreiung mit Leonardo Boff und der
Poesie Ernesto Cardenals.
1981 inszenierte Augusto
Boal in der Alabama-Halle München einige Szenen zu Arbeitslosigkeit,
danach gab es einen ersten Wochenend-Workshop und folgend über die Jahre
mehrere 14-tägige Workshops im Theaterhaus Berlin
1988 gab es eine Tagung in der Evangelischen Akademie in Tutzing: Theater der Unterdrückten. Dann wurde nach meiner erfolgreichen jahrelangen Reihe mit "Aktionstheater" und Forumtheater in der politischen Bildung im Institut für Jugendarbeit im Bayrischen Jugendring Augusto Boal mehrmals zu Workshops eingeladen.
1990 entstand für die Publikation des Institut für Jugendarbeit im Bayrischen Jugendring: Theater macht Politik, Ein Werkstattbuch zum teatro oprimido
1995 Konzeption eines Workshop mit Augusto Boal in der Arbeiterkammer Linz: der Regenbogen der Wünsche, und eine
Tagung an der Hochschule München und kollegiale Workshops, ein Radiobeitrag im Bayrischen Rundfunk
1994
Besuch von Paulo Freire in München und Vorstellung einiger Forumszenen,
Vorbereitung einer weiteren Reise mit gewünschtem Treffen mit Jürgen
Habermas
1997 Internationales Festival Ripple Effect Toronto, Abschied von Paulo Freire
1997 Europäische Tagung zur Anwendung Legislatives Theater München
1998 Öffentliche Expertenanhörung: Flüchtlinge aushungern? Marienplatz
1999 Wien Workshops und Rede im Justizministerium, Video auf youtube
2004 Arbeiterkammer Linz: Legislatives Theater in der Praxis; Abschied 2009.
Theater der Unterdrückten
- Gruppe: "fühlen, was wir berühren" zur Erforschung der Fähigkeiten in Bewegung, Balance und Berührung
- Gruppe: "Horchen, was wir hören" zur Verbesserung der Wahrnehmung von Klang und Rhythmus
- Gruppe: "Dynamisierung verschiedener Sinne" zur Anregung und Entwicklung der Sinne ohne die Hilfe der Augen
- Gruppe: "wahrnehmen, was wir sehen" zur Kommunikation durch Bilder in nicht-verbaler Sprache
Bilder-Theater
Techniken, die Fragen, Probleme und Gefühle der Teilnehmenden in konkrete Bilder
übertragen. Das gemeinsam erforschende Lesen der Sprache des Körpers bringt ein Verständnis
der Fakten und Situationen,
die von den Teilnehmenden präsentiert
werden.
Zeitungs-Theater
Ein weiterer Satz von Theatertechniken, welche die Nachrichten einer Zeitung in verschiedene Formen theatralischer Präsentation bringen.
Die Inszenierung einer alltäglichen Szene zur Präsentation an einem Platz, wo sie wirklich stattfinden könnte. Sie wird in einer Weise verwirklicht, dass die ZuschauerInnen wirklich an dem Ereignis teilnehmen und so spontan auf die Diskussion in der Vorstellung reagieren, als wäre es ein normales Ereignis.
In Forum-Theater-Stücken ist die Zentralfigur eine unterdrückte
Person,
die ihre Wünsche nicht verwirklichen kann, weil sie durch eine
Figur der Unterdrückung daran gehindert wird.
Im ersten Durchlauf soll
das Publikum nur zusehen,
dann beginnt die
Szene von vorne und der Joker / die
Spielleiterin regt die
ZuschauerInnen an, in die Szene zu gehen und die Zentralfigur zu
ersetzen, um einen anderen Ausgang der Situation zu probieren und so
alle möglichen Alternativen zu erproben.
Der Regenbogen der Wünsche
Die "Boal-Methoden für Theater und Therapie" sind eine Sammlung
therapeutischer und theatraler / dramaturgischer Techniken zur
Untersuchung gesellschaftlicher, zwischenmenschlicher und persönlicher Themen und Anliegen.
Dieses setzt den Aufbau von örtlichen Theatergruppen voraus,
die in
Forum-Theater-Stücken von ihrem Alltagsproblem berichten
und für klar
definiertes Publikum spielen.
Die Änderungsversuche des Publikums
werden in Berichten festgehalten, die dann auf Möglichkeiten für
politische, gesetzgebende oder rechtliche Aktionen untersucht werden.
Augusto Boal war gemeinsam mit 7 weiteren Vertretern seiner Partei ab 1992 Abgeordneter (Vereador) im Stadtrat von Rio. In dieser Funktion standen ihm 25 Mitarbeitende zur Seite, die zum großen Teil aus dem Umkreis seiner Theatergruppe kommen. Gemeinsam mit ihnen hat er das Legislative Theater entwickelt. Hier werden die Mittel des Theater mit der politischen Arbeit in der Gesellschaft verbunden.
Die Theater-Mitarbeitenden von Boal initiieren Theatergruppen auf dem Land und in der Stadt. Diese beschäftigten sich unter Verwendung der Mittel des Theaters der Unterdrückten mit ihren Problemen und gesellschaftlichen Fragen.
Nach der Entwicklung geeigneter Szenen werden diese zunächst vor ebenfalls Betroffenen gespielt und in Treffen mit anderen Gruppen in Fiestas weiter entwickelt.
Die im Probenprozess protokollierten Schwierigkeiten, wie die nicht vorhandene Busverbindung zum nächsten Dorf, werden in Rio in ein Gremium eingebracht, das aus den Mitarbeitenden des Mandats, darunter auch Rechtsanwältin und Verwaltungsfachleuten, besteht.
Dieser Kreis entscheidet darüber, welche Fragestellungen im Parlament eingebracht werden oder auch im Besten Fall über die Verwaltung sofort gelöst werden können.
Eine weitere Tätigkeit ist die Einmischung der Gruppe des Legislativen Theaters bei Schwierigkeiten mit der Bürokratie oder staatlichen Institutionen. Die Gruppe organisiert so Demonstrationen, Prozessionen oder gibt auch Unterstützung bei Gerichtsverfahren, indem sie den Unterdrückten mit theatralen Mitteln Unterstützung gibt.
Alle Mittel des Theaters werden hier genutzt, um die Realität zu verändern und auch zu einer Veränderung vorhandener Gesetze zu kommen.
Meine Generalisierung der Themen der Teilnehmenden:
Arbeit am Tabu
Beim Forumtheater nach Augusto Boal entstand mit den Jahren:
Die Arbeit am Tabu war Tabu: Nur für die Ausbildung von Anleitenden
Die Arbeit am Tabu – meine Faustregel entstand aus der Praxis:
Der Daumen steht bei den Handlinien für das Ich, in meiner Faustregel für die Sexualität. Keine Lernorte, keine angenehme Sprache, aber gezielte Vermarktung und massive Personenzerstörung durch Anreizung, Moral und Schuldgefühle sind die deutlichsten Anzeichen.
Der Zeigefinger wird für das Du benutzt, in meiner Faustregel für das Thema Geld, das unsere Beziehungen bestimmt. Von den Sprüchen „Geld verdirbt die Freundschaft“ und „Über Geld spricht man nicht, Geld hat man“ bis zur Frage nach Reichtums- und Klassenunterschieden und das geistige Verbot des Wortes ‚Kapitalismus‘ ist es von Geheimniskrämerei umgeben und könnte unsere Beziehungen sehr gut offenlegen.
Der Mittelfinger ist dem Thema Religion oder auch dem Sinn des Lebens zugeordnet. Entweder das Fertigpack einer Konfession, oder die Do-it-yourself- Version von Atheismus und Freidenkern; Taufe, Initiation, Hochzeitsritus und Begräbnis inbegriffen oder nicht… ein offenes Gespräch jenseits der Vokabeln der Pfarrer ist kaum möglich.
Der Ringfinger ist den längerfristigen Beziehungen zugeordnet, in meiner Arbeit den Themen Krankheit, Tod, Abschied, also den Störungen dabei. Vor allem die Trauer, die Zulässigkeit tiefer Gefühle und ihr gesellschaftlicher Ausdruck sind so behindert, dass Beerdigungen und Abschiede sehr oft in peinlichen Formalismen stecken bleiben.
Der kleine Finger übernimmt die restlichen Themen von abweichendem Verhalten: Anders sein. Lesbisch oder schwul, behindert oder farbig, andersgläubig oder für eine Gesellschaft unpassend, alle Außenseiter wie auch Berühmtheiten, inbegriffen. Die Angst vor dem Fremden bleibt sprachlos und aggressiv, wird in Witzen und Unterstellungen oberflächlich abgehandelt.
Gemeinsame Eigenschaften aller Tabus:
Es fehlt die Sprache, sie wirklich treffend anzupacken, gleichzeitig liegt eine Geschwätzigkeit der Ablenkung darüber. Paulo Freire verwendet die Begriffe ‚Mythen‘ und Kultur des Schweigens‘:
Wir haben immer gute Gründe, nicht darüber zu reden. Wenn wir es trotzdem wollen, geht es nicht: Wir kommen vom Thema ab, werden unruhig, müssen rauchen… Wenn wir plötzlich müde werden, gähnen, Kopfschmerzen bekommen – und auf einmal gar nicht mehr wissen, was wir gerade wollten: dann haben sie gut gearbeitet, unsere Polizisten im Kopf.
Es ist gut, viel über sie zu wissen, aber es ist so unsinnig wie bewaffneter Kampf gegen Panzerwagen, wie Militär gegen Terrorismus, mit Gewalt gegen sie losziehen zu wollen. Weil sie von unserer eigenen Angst genährt sind, können wir sie nur sanft und nach ihren eigenen Prinzipien, mit gewaltfreier Methodik und Intelligenz, überlisten.
Bürger beobachten ihre Polizei:
Frauen und Männer haben verschieden arbeitende PolizistInnen im Kopf: Eine Frauengruppe kommt zuerst einmal tiefer an die persönlichen Themen, aber um so klarer ist dann auch da wieder plötzlich Schluss, wenn es um Konsequenzen ginge. Männer schaffen oft schon den Einstieg nicht, reden leichter über Fußball als über den eigenen Körper, manchmal kommt aber bei etwas Begleitung oder gemeinsamen Interessen plötzlich ganz intensiver Austausch zustande ...
Verschiedene Gesellschaftsschichten lernen jeweils eigene Tabu-Rahmen, so dass sich in dieser Weise gemischte Gruppen helfen könnten, wenn sie nicht über ihre Fremd- und Feindbilder stolpern. Wir haben für jedes Thema unsere ähnlichen Verläufe vorgezeichnet: vermeiden, verkomplizieren, für aussichtslos erklären, anderen die Schuld zuweisen, es durch Erfahrung als naturgegeben hinstellen, ablenken.
Die Palette unserer polizeilichen Eingriffe geht dann von den Umleitungen der Gedanken über die Aufforderung zur ‘Versammlungsauflösung’ zu den härteren Maßnahmen: Kopfschmerzen, Anspannungen und Krampfungen im Körper, Erkältungen, Migräne etc. bis an die kräftigen Charakterpanzerungen unserer Muskulatur, wie sie Wilhelm Reich im Einzelnen beschrieben hat.
Zu diesen Themengruppen wird Theater immer interessant und gerät nicht zur leeren Unterhaltung, die diesen heißen Fragen ausweichen muss. Kleingruppen können dazu kurze Szenen oder Statuen entwickeln, die dann im Plenum gemeinsam bearbeitet werden:
Die Arbeit an Tabus
braucht in der theaterpädagogischen Anleitung besondere Umsicht und Einfühlung, weil sich viele dieser Themen nachhaltig der bewussten Bearbeitung entziehen: Nicht nur die erlernten Grenzen und Sprachbarrieren, sondern auch die inner-körperlichen Sanktionen und Anspannungen werden dabei geweckt und behindern den Prozess der Befreiung.
Andererseits sind es gerade diese Themen, die das Theater interessant machen, ist es vor allem die Aufgabe des Theaters, den gesellschaftlichen Dialog zu den zentralen Themen des Lebens und der gemeinsamen Moral in Gang zu halten. Darum ist die “Faustregel” ein Hilfsmittel, diese Themen, soweit sie für uns aktuell wichtig sind, aufzuspüren und zur Sprache der Bilder zu bringen, wo die Worte und Begriffe versagen oder nicht genug Klarheit und Verständnis bringen.
Die wichtigsten Hindernisse für eine einfache Bearbeitung der Tabuthemen sind deren emotionale Aufladung durch Erziehung und Konvention, die sich in verschiedenen Reaktionen auswirkt:
Fehlende Sprache, undeutliche oder verwirrende Begrifflichkeit, die uns nicht über die Lippen kommt, fehlende Gewöhnung, die es zum Beispiel Lehrkräften unmöglich macht, in einer Schulklasse unbefangen über Sexualität zu sprechen: Wenn es keine Sprache und keine Lernorte gibt, bleibt die Phantasie im vorsprachlichen Bilderdenken und kann wenig in Auseinandersetzungen differenzieren.
Reaktion der inner-körperlichen PolizistInnen: Vom Erröten bis zum Stottern, der Atemlosigkeit und der Anspannung bis zur Ohnmacht, über Kopfschmerzen und Müdigkeit gibt es die verschiedensten Konzentrationsstörungen, denen üblicherweise mit irgendeiner Ablenkung, Rauchen, Themenwechsel und Witzchen begegnet wird.
Reaktionen im Seminarverlauf: Besonders ehrgeizige TeilnehmerInnen verrennen sich im Eifer des Gefechts und ärgern sich über aussteigende KollegInnen, verschärfte Emotionen bringen aber genau das Gegenteil von Lösungen: Polarisierte Fronten.
Auswege sind vor allem in Lockerungen wie Verfremdung, humoristischer Abbildung und “Verkleidungen” in Märchen- Sagen- und Symbolsprachen zu finden, ein Beispiel ist
Der rosarote Elefant:
Augusto Boal erzählte: Eine Frau beklagte sich in der öffentlich gezeigten Szene, dass ihr Mann ihr nicht geben könne, was sie sich wünsche. Statt nachzufragen und die Frau in Peinlichkeit zu bringen, brachte Augusto Boal das Bild des “Rosaroten Elefanten”, den zu erreichen sie etwas unternehmen könne. Das Publikum verstand sofort, worum es ging, und übernahm hilfreich die Rollen in der Sprachregelung.
Mein weiterer Weg
ging durch die Heldenreise, eine inszenierte Gestalttherapie-Erfahrung von und mit Paul Rebillot und die Ausbildung zu ihrer Anleitung, dann durch die Ausbildung zum Gestalttherapeuten und Supervisor im Arbeitskreis Kritische Gestalt München mit den bisherigen Erfahrungen weiter zur Kritischen Theorie, wie sie nun in den USA weiter verbreitet ist.
Als Job-Coach mit Obdach- und Wohnungslosen habe ich gute Gelegenheiten, deren Trauma mit ihnen zumindest thematisch in Szene zu setzen, auch wenn es bisher nicht zu passenden Aufführungen reicht, weil die Gruppenfähigkeit meist erlebens-gestört oder schwach entwickelt ist.
100 Jahre Paulo Freire am 19.9.2021
Mit dem von ihm entwickelten Alphabetisierungskonzept war es möglich, innerhalb von 40 Unterrichtsstunden lesen und schreiben zu lernen. Er wollte damit aber nicht nur erreichen, dass die Menschen rein das Lesen und Schreiben beherrschen, sondern sah den Prozess der Alphabetisierung und der Bildung als unabdingbares Mittel zur Selbstbefreiung.
Er selbst bezeichnete sich als Radikalen und forderte Radikalisierung, da diese in Zusammenhang mit kritischem Geist immer schöpferisch wirkt. Freire teilte die Gesellschaft in Unterdrücker und Unterdrückte, wobei die Bevölkerungsmehrheit die Seite der Unterdrückten darstellt und die wenigen Herrscher, die „Eliten“, die Position der Unterdrücker einnehmen.
Freires Bildungskonzept zielt darauf ab, dass die Unterdrückten der so genannten „Dritten Welt“ sich ihrer Lage bewusst werden. Bewusstwerdung, Aktion und Reflexion sind die Schlagworte vor der „Pädagogik der Autonomie“: Die Gegenwart bewusst reflektieren, um dann gemeinsam agieren zu können.
Die konkrete Situation, die die Unterdrückung erzeugt, muss verändert werden. Seine Pädagogik ist als Teil eines Kampfes gegen Unterentwicklung, Ohnmacht und Elend zu sehen. Freiheit sah Freire als Grundvoraussetzung im Kampf um die Erfüllung des Menschen, als Bedingung zur Menschwerdung. Vorschriften schränken diese Freiheit ein, da sie von jemanden erlassen und einem anderen aufgezwungen werden. Bei seinem Besuch in München 1994 bezeichnete er das Forumtheater als die beste Umsetzung seiner Ideen.
Statuen für Bildertheater bauen:
Die fünf Schritte zu einer Statue:
[Vorübung: Mit der Hand ein Gesicht magnetisch führen]
1. Die Person [Hand vor Gesicht] nehmen und Einfrieren
2. Die Haltung formen: Fußstellung, Becken, Schultern, Arme, Kopf
3. Das Gesicht im Spiegel darstellen
4. Einen Reaktionspunkt für die Augen vorgeben
5.
Einen Ton, ein Wort, einen Satz zur Wiederholung,
wenn der Reaktionspunkt
betreten wird.
Forumtheater in drei Stunden
Beginn 16.30, später dazu kommen ist gerne möglich,
Aufführung 19h bis 19.30, Nachgespräche erst später
Früher hatten wir ja mehr Zeit, aber heute:
- Lockern, Statuen bauen, Bild und Gegenüber, Reaktionen (Augusto Boal)
- Generative Themen der Teilnehmenden (Paulo Freire)
* Forum-Szenen in Kleingruppen:
- Unterdrückte Person, Vorgeschichte, Explosion … offenes Ende
- Vorgeschichte ausbauen: Beteiligte, wie kam es dazu
- Szene dem Publikum vorstellen, aus dem Publikum kommen die Lösungen
Aufbau Richtung Bildungskongress:
Öfter das Forumtheater in drei Stunden mit verschiedenen Einrichtungen und Zielgruppen anwenden
Ausbildung zur Anleitung in einem Wochenende, Fortlaufende Austausch- und Trainingsgruppe Einstieg in Befreiende Pädagogik
Anleitung verschiedener Akteure zu diversen Themen auf den Kongress Befreiende Pädagogik und Lernautonomie
Weiterführende Literatur:
mehr und auch Termine wie fachliche Mailing-Gruppen im Internet
Zur Pädagogik der Unterdrückten
Paulo Freire: Pädagogik der Unterdrückten FISCHER TB
Heinz Schulze: Befreiung und Menschlichkeit, Texte zu Paulo Freire, AG SPAK München 1991
Paulo Freire: 1) Unterdrückung und Befreiung 2) Bildung und Hoffnung 3) Pädagogik der Autonomie Waxmann-Verlag 2007
Zum Theater der Unterdrückten
Augusto Boal: Theater der Unterdrückten, SUHRKAMP Neue Folge 361, Frankfurt 1989- Neue Ausgabe mit Erweiterungen von Till Baumann
Augusto Boal: Der Regenbogen der Wünsche, Methoden aus Theater und Therapie, Kallmeyer
Fritz Letsch: Theater macht Politik, Die Methoden des Theater der Unterdrückten in der Bildungsarbeit, Gautinger Protokolle im Institut für Jugendarbeit des BJR, Germeringerstr. 30, 82131 Gauting jetzt mit Simone Odierna bei http://www.agspak-buecher.de in Vorbereitung einer Neuauflage
http://befreiungsbewegung.fairmuenchen.de/aufklaerung-neu-beginnen/
Eine Powerpoint-Zusammenstellung
Weil ja Begriffe die „Griffe sein sollen, die Welt zu verändern“, wie einmal Bert Brecht zugeschrieben wurde, such ich nach den besten Begriffen, die zwischen Bewusstseinsbildung im Forumtheater und Kritischer Praxis liegen, denn in der Kritischen Theorie wird hierzulande mehr über Adornos Gedanken philosophiert, statt über unsere kommende Zukunft. Dazu kommt seit Langem auch die Kritische Gestalt als Praxis der Kritischen therapeutischen Arbeit, Lebensform und Psychotherapie.
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